Interview mit Dr. Andreas Bracke

Der stv. Bezirksbürgermeister im Bochumer Südwesten im Interview

 

Steckbrief:

           

           

Name: Dr. Andreas Bracke

 

Alter: 52 Jahre

 

Beruf: Maschinenbauingenieur

 

Familienstand: verheiratet, zwei Töchter

 

Zuhause in: Weitmar-Mark

 

Hobbies: Kommunalpolitik und Fotografieren

 

Ehrenämter: stellvertretender Bezirksbürgermeister

                        Bochum-Südwest

 

 

 

 

 

Daniel Obitz im Dialog mit Dr. Andreas Bracke

 

 

Obitz: Seit wann bist Du eigentlich schon in der CDU?

 

Bracke: Da muss ich mal auf dem Mitgliedsausweis nachschauen, so genau weiß ich das gar nicht mehr, muss so etwa 1990 gewesen sein.

 

Obitz: Warum bist Du eigentlich damals in die CDU eingetreten?

 

Bracke: Ich hatte Freunde die in der CDU und der Jungen Union aktiv waren und war begeisterter Fan von Helmut Kohl. Im Umfeld der linken Gruppierungen an der Ruhr-Universität Bochum war mir als Student daran gelegen, klare Positionen bei konservativen Themen zu beziehen. Nach meiner Zeit bei der Bundeswehr war ich klarer Verfechter der Wehrpflicht, habe mit für Kernenergie stark gemacht und bin für das dreigliedrige Schulsystem in den Wahlkampf gezogen.

 

Obitz: Das sind ja alles Themen die heute fast antiquiert klingen, oder?

 

Bracke: Ich denke nicht, auch wenn es mittlerweile eine programmatische Erneuerung in der CDU gegeben hat und die offizielle Meinung der Partei eine andere ist, halte ich persönlich den überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie für falsch und ebenso die Abschaffung der Wehrpflicht.

 

Obitz: Was begeistert Dich, dass Du so lange schon für die CDU aktiv bist?

 

Bracke: Ich bin fasziniert, welche politische Bandbereite die CDU mittlerweile vertritt. Das hat sie als Volkspartei schon immer getan, aber das Spektrum ist in den letzten 10 Jahren noch viel breiter und bunter geworden. Ich finde es klasse, dass in der CDU so viele unterschiedliche Strömungen unter einem Dach vereint werden, engagiert diskutiert wird und man am Ende demokratisch zur Bildung einer Mehrheitsmeinung innerhalb der Partei kommt. Zumindest erlebe ich das so in meinem Ortsverband in Weitmar und im Stadtbezirk Südwest.

 

Obitz: Wie versuchst Du Menschen für die CDU zu begeistern?

 

Bracke: Es mag komisch klingen, aber ich würde sagen gar nicht. Aus meiner subjektiven Sicht kann sich eine Partei nicht dem Mainstream anpassen, sondern muss für klare Positionen einstehen. Wenn das bei einigen Bürgerinnen und Bürgern ankommt ist das super, wenn`s anderen nicht passt ist das ebenso gut. Ich würde also sagen besser klare Kante und unterschiedliches Profil als Parteiprogramme die sich lesen als wenn man voneinander abgeschrieben hat.

 

Obitz: Wie lebst Du Deine kommunalpolitische Arbeit?

 

Bracke: Ich schätze den Dialog und bin dankbar für Input und Ideen. Vieles lässt sich aufgreifen und in die Politik transportieren aber auch nicht alles passt zudem für das wir uns engagieren. Als Oppositionspartei ist es per-se schwierig Dinge gradlinig über Anträge und anschließende Beratung/ Abstimmung im Beschlussgremium zum positiven Abschluss zu bringen. Da ist zwischen Idee und Abstimmung jede Menge Dialog mit der anderen Seite erforderlich, um Mehrheiten und ggfs. auch Kompromisse auszuhandeln. Ich glaube das mache ich ganz gerne.

 

Obitz: Was macht Dir am meisten Spaß an der Arbeit als stellvertretender Bezirksbürgermeister?

 

Bracke: Dieses Ehrenamt ist das Tollste was ich mir vorstellen kann und ich bin ungeheuer dankbar für diese Aufgabe. Es gibt nichts Schöneres als der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern und dann gemeinsam Ideen für konkrete Themen zu erarbeiten. Da ist ein so bereits Spektrum an Themen und alle betreffen uns quasi direkt vor der Haustür. Ganz besonders mag ich die Altersehrungen bei den Jubilarinnen und Jubilaren zum 90. und 95 Geburtstag, bei denen ich zusammen mit Marc Gräf und Monika Engel die Glückwünsche der Stadt Bochum überbringen darf und so viel Interessantes aus dem Stadtbezirk erfahre. Da hat man das wunderbare Gefühl, mit der ehrenamtlichen Aufgabe den zu Ehrenden wirklich eine Freude zu machen. Leider ist diese Aufgabe aktuell durch die Corona-Pandemie ausgesetzt, aber ich hoffe sehr, dass dies demnächst wieder möglich sein wird.

 

Obitz: Was ist denn Deine Zielsetzung als stellvertretender Kreisvorsitzender im neugewählten Vorstand?

 

Bracke: Auch wenn ich politisch immer noch eher konservativ unterwegs bin, habe ich glaube ich eine ganz ausgleichende Art und hoffe im Kreisvorstand ein Bindeglied zwischen den Generationen und den unterschiedlichen Flügeln sein zu können. Sobald es wieder möglich sein wird, möchte ich im Rahmen einer „Listening-Tour“ durch die Ortsverbände ziehen und hören, wo den Mitgliedern wirklich der Schuh drück, wo es Probleme gibt und was wir tun müssen, um auch wirklich das Meinungsbild der Basis widerzuspiegeln.

 

Obitz: Besten Dank für das Interview

 

Bracke: Dafür nicht, gern geschehen und Glückauf J